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Faszien beim Pferd – Das fasziale System Deines Pferdes verstehen und nutzen

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Faszien beim Pferd – Das fasziale System Deines Pferdes verstehen und nutzen

Faszien beim Pferd

Hallo und herzlich willkommen! Heute möchte ich ein Thema besprechen, das für Pferdebesitzer besonders interessant ist: Faszien beim Pferd. Vielleicht hast Du schon von Faszien beim Menschen gehört, doch beim Pferd funktioniert dieses System etwas anders. Pferde haben ein komplexes und spezielles fasziales System, das sich durch ihre Anatomie und Bewegungsart von unserem unterscheidet. Lass uns gemeinsam in die Welt der Faszien beim Pferd eintauchen!

 

Was sind Faszien beim Pferd?

Faszien sind Bindegewebe, die den gesamten Körper umschließen und alles miteinander verbinden – von Muskeln über Sehnen bis hin zu Knochen und Organen. Beim Pferd erstrecken sich die Faszien von der Nasenspitze bis zur Schweifspitze und bilden ein starkes Netzwerk, das dem Körper Stabilität und Flexibilität verleiht.

Ein interessanter Fakt: Die Muskulatur des Pferdes beginnt erst oberhalb des Vorderknies. Alles darunter, also die Beine und Hufe, besteht hauptsächlich aus Faszien, Sehnen und Bindegewebe. Das zeigt, wie wichtig die Faszien für die Bewegung und Stabilität Deines Pferdes sind. Dieses Gewebe spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Tieres.

 

Faszien beim Pferd als Schutzmechanismus

Ein faszinierender Aspekt der Faszien beim Pferd ist ihre Fähigkeit, wie ein Trampolin zu funktionieren. Sie speichern Energie während der Bewegung und geben diese wieder ab. Dadurch können Pferde „kalt starten“ – also sofort losgaloppieren, ohne vorheriges Aufwärmen, ohne dass es zu unmittelbaren Verletzungen kommt. Die Faszien fungieren dabei als natürlicher Schutzmechanismus.

Aber Achtung: Ein natürlicher Kaltstart, etwa wenn das Pferd frei auf der Weide losrennt, ist anders als ein unvorbereitetes Anreiten. Wenn Du Dein Pferd ohne richtige Aufwärmung zu intensiver Leistung antreibst, kann das Fasziensystem in Stress geraten und zu Verspannungen oder Verletzungen führen. 

Das Pferd gerät dann in einen Modus, in dem die Faszien starr und fest werden – was einerseits vor Verletzungen schützt, aber andererseits auch das Risiko für Überlastungen birgt.

 

Die Rolle von Flüssigkeit und Elektrolyten für die Faszien beim Pferd

Flüssigkeit und Elektrolyte spielen eine zentrale Rolle für das Fasziengewebe Deines Pferdes. Besonders bei sportlich aktiven Pferden, die bei hohen Temperaturen viel schwitzen, kann es zu einem Elektrolytmangel kommen. Dies führt dazu, dass die Faszien beim Pferd fest und starr werden. Diese Festigkeit kann Tage oder sogar Wochen anhalten.

Wenn das Pferd dehydriert ist, spürt man diese Spannung in den Faszien deutlich. Mit gezielter Faszientherapie kann das Gewebe wieder „aufgeweicht“ werden, indem es ausreichend Feuchtigkeit erhält. 

Denn Faszien agieren wie eine Art „Mülldeponie“ des Körpers: Giftstoffe und Stoffwechselabfälle, die der Körper nicht sofort loswerden kann, werden dort abgelagert. Gerade bei Stoffwechselerkrankungen des Pferdes sind die Faszien oft überlastet und neigen zu Verhärtungen.

 

Übersäuerung und die Folgen für das Fasziensystem

Eine weitere Herausforderung für die Faszien beim Pferd ist die Übersäuerung des Körpers. Wenn das fasziale Gewebe zu sauer wird, verliert es an Stabilität und Elastizität. Es wird weich und schwammig, was das Risiko von Verletzungen erheblich erhöht. Pferde, die unter einer Übersäuerung leiden, haben oft schwächere Faszien und sind anfälliger für Verletzungen, weil der natürliche Schutzmechanismus des Körpers beeinträchtigt wird.

Dazu kommt, dass unzureichende Fütterung oft zu geblähten Bäuchen führt. Diese überdehnen die Faszien im Rücken des Pferdes und destabilisieren das ganze Tier. Häufig wird dieses Problem fälschlicherweise als schwache Muskulatur diagnostiziert, obwohl das eigentliche Problem ein unausgeglichenes fasziales System ist.

 

Balance und Faszien beim Pferd: Das Gesamtsystem verstehen

Balance ist eines der wichtigsten Konzepte, wenn es um Faszien beim Pferd geht. Balance bedeutet, dass das Pferd in alle Richtungen – vorne, hinten, links, rechts, oben und unten – ausbalanciert ist. Ein häufiges Missverständnis: Nur weil das Genick des Pferdes der höchste Punkt ist und die Nase vor der Senkrechten bleibt, heißt das noch lange nicht, dass das Pferd in Balance ist.

Wenn der Brustkorb des Pferdes „hängt“ und das Tier seine Vorderbeine nicht richtig unter sich bringt, fehlt die Balance. Faszien spielen hier eine zentrale Rolle, da sie den Körper des Pferdes wie ein Netzwerk zusammenhalten. Eine Spannung an einer Stelle kann daher Probleme an einer ganz anderen Stelle verursachen. 

Pferde mit Genickproblemen beispielsweise haben oft auch Beschwerden in den Vorderbeinen – ein klarer Hinweis darauf, dass das fasziale System aus der Balance geraten ist.

 

Die richtige Fütterung für gesunde Faszien beim Pferd

Ein gesundes fasziales System beginnt mit der richtigen Fütterung. Heulage, die von einigen Tierärzten empfohlen wird, gehört meiner Meinung nach nicht in den Futterplan eines Pferdes. Ich sehe immer wieder die negativen Auswirkungen auf das Fasziengewebe und den gesamten Stoffwechsel des Pferdes. Pferde benötigen hochwertiges Heu mit wenig Zucker und viel Faser sowie Mineralfutter. 

Diese einfache Fütterungsbasis reicht aus, um die meisten Pferde – sogar sportlich aktive Tiere – gesund zu halten.

 

Eine übermäßige Fütterung mit energiereichen Futtermitteln hingegen belastet das fasziale System und erhöht das Verletzungsrisiko. Die Faszien werden überdehnt und verlieren ihre natürliche Elastizität, was zu einer höheren Anfälligkeit für Verletzungen führt.

 

Faszien-Rollen und Dehnübungen: Sinn oder Unsinn?

Viele Pferdebesitzer setzen Faszien-Rollen oder Dehnübungen ein, um die Beweglichkeit ihrer Pferde zu fördern. Doch Vorsicht: Zu viel Dehnung kann kontraproduktiv sein. Faszien beim Pferd benötigen mehr Stabilität als Mobilität. Stabilität sorgt dafür, dass das Pferd seine Bewegungen kontrolliert und sich nicht überdehnt.

Ich habe schon viele Pferde behandelt, die durch einfache Stabilisationsübungen wieder in Balance kamen und Lahmheiten überwunden haben. Das zeigt, wie wichtig es ist, das Pferd als Gesamtsystem zu betrachten und nicht nur auf einzelne Symptome zu schauen. 

Faszien sind das verbindende Element im Körper und können nur in einem stabilen System optimal funktionieren.

 

Fazit: Faszien beim Pferd als Schlüssel zur Gesundheit

Die Faszien beim Pferd spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit des Tieres. Sie verbinden den gesamten Körper und sorgen dafür, dass alles harmonisch zusammenarbeitet. Wenn Du lernst, das fasziale System Deines Pferdes zu verstehen und zu unterstützen, kannst Du viele Probleme vermeiden oder beheben.

Achte darauf, Dein Pferd ausgewogen zu füttern, seine Faszien durch Stabilität zu fördern und auf die Signale des Tieres zu hören. Nur so kannst Du sicherstellen, dass es langfristig gesund und leistungsfähig bleibt.

Wenn Du mehr über Faszien beim Pferd erfahren möchtest oder Fragen hast, stehe ich Dir gern zur Verfügung. Melde Dich bei mir oder buche einen meiner Kurse – ich freue mich darauf, Dich und Dein Pferd auf dem Weg zu mehr Balance und Wohlbefinden zu begleiten!

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