Warum Ausreden so gefährlich sind – „Das geht bei mir nicht, weil …“ – Kennst du solche Sätze?
Sie kommen schnell über die Lippen, wenn wir uns selbst oder anderen erklären wollen, warum wir etwas nicht verändern können. Manchmal beruhigen uns diese Erklärungen kurzfristig, oft verhindern sie jedoch genau den Fortschritt, den wir uns wünschen.
Gerade wenn es um Schmerzen, Leistung oder körperliche Entwicklung geht, können solche inneren Überzeugungen wie unsichtbare Bremsklötze wirken. Der Punkt ist: Solange wir glauben, dass etwas nicht geht, werden wir keinen Weg finden, es doch möglich zu machen.
In diesem Beitrag schauen wir uns an:
- Welche typischen Ausreden unsere Fortschritte sabotieren
- Wie du erkennst, ob eine Erklärung hilfreich oder hinderlich ist
- Konkrete Schritte, um ins Handeln zu kommen
1. Die unsichtbare Macht deiner Überzeugungen
Ausreden sind oft tief in unseren Überzeugungen verwurzelt. Sie klingen wie Fakten, sind aber in Wahrheit nur Interpretationen. Beispiele gefällig?
„Das ist halt genetisch.“
„Mit meinem Alter geht das nicht mehr.“
„Das ist halt so, wenn man viel sitzt.“
Das Problem: Sobald wir solche Sätze verinnerlichen, hören wir auf zu hinterfragen. Wir richten unser Verhalten danach aus, als wären diese Aussagen unumstößliche Naturgesetze.
Dabei sind viele dieser „Fakten“ in Wahrheit Annahmen – und Annahmen kann man überprüfen, verändern oder umgehen.
2. Wann eine Erklärung dich blockiert
Natürlich gibt es reale Grenzen – niemand wird morgen ohne Training einen Marathon in Rekordzeit laufen oder einen komplett zerstörten Nerv über Nacht reparieren. Aber die meisten von uns schöpfen ihr Potenzial nicht einmal annähernd aus, weil sie sich zu früh mit einer Erklärung zufriedengeben.
Stell dir zwei Fragen, um zu prüfen, ob deine Erklärung dich blockiert:
Bringt mich dieser Gedanke ins Handeln – oder lässt er mich resignieren?
Habe ich wirklich alle Möglichkeiten geprüft – oder nur die naheliegenden?
Wenn eine Erklärung dich passiv macht, ist sie keine Hilfe. Dann ist es Zeit, eine andere Sichtweise zu finden.
3. Ausreden entlarven – und neu formulieren
Der erste Schritt: Werde dir deiner „Standard-Sätze“ bewusst. Höre dir selbst zu. Fallen dir bestimmte Formulierungen auf, die wie eine Ausrede klingen?
Dann formuliere sie um:
Statt „Das geht bei mir nicht“ → „Ich habe noch nicht herausgefunden, wie es geht.“
Statt „Das liegt an meiner Anatomie“ → „Meine Anatomie stellt besondere Anforderungen, und ich suche nach Lösungen.“
Statt „Das kann man nicht ändern“ → „Ich habe noch keine Methode gefunden, die funktioniert – aber ich bin offen dafür.“
Diese kleinen sprachlichen Änderungen öffnen deinen Blick für Möglichkeiten, die du bisher nicht gesehen hast.
4. Vom Denken ins Tun kommen
Alle Erkenntnis bringt wenig, wenn sie nicht in Handlung mündet. Deshalb: Starte klein und konkret.
Beispiel aus dem Training:
Du hast Knieprobleme und hörst oft, das sei „normal“ bei deiner Sportart? Statt dich damit abzufinden, könntest du:
Eine Übung zur Stabilisierung deiner Hüfte ausprobieren
Deine Lauf- oder Bewegungsanalyse checken lassen
Die Belastung dosiert anpassen und beobachten, wie dein Körper reagiert
Wichtig: Dokumentiere deine Fortschritte. Notiere, was sich verbessert, wenn du eine Veränderung vornimmst. So siehst du schwarz auf weiß, dass Bewegung in dein Thema kommt – und dass viele „geht nicht“-Aussagen nicht stimmen.
5. Warum Ausreden bequem, aber teuer sind
Ausreden haben einen Vorteil: Sie schützen uns vor Enttäuschungen und vor dem Gefühl, versagt zu haben. Sie lassen uns in unserer Komfortzone bleiben.
Aber dieser „Schutz“ hat einen Preis:
Wir verschenken Entwicklungspotenzial
Wir nehmen Beschwerden als „normal“ hin
Wir erleben weniger Lebensqualität
Je länger wir uns Ausreden erzählen, desto fester verankern sie sich – und desto schwieriger wird es, sie zu hinterfragen.
6. Dein neuer Umgang mit Zweifeln
Zweifel an sich sind nichts Schlechtes – sie können sogar ein Hinweis darauf sein, wo dein nächster Entwicklungsschritt liegt. Entscheidend ist, ob du Zweifel als Stopp-Schild oder als Wegweiser siehst.
Mein Tipp: Nimm Zweifel ernst, aber nicht wörtlich. Frag dich: „Was müsste passieren, damit dieser Zweifel sich in Zuversicht verwandelt?“ Die Antwort darauf zeigt dir oft die nächsten konkreten Schritte.
Fazit – Du hast mehr Einfluss, als du denkst
Die meisten Grenzen, die wir akzeptieren, sind keine harten Mauern, sondern flexible Linien. Wenn du beginnst, Ausreden zu entlarven und durch konstruktive Fragen zu ersetzen, verschiebt sich diese Linie Schritt für Schritt.
Deine Gesundheit, deine Leistungsfähigkeit und dein Wohlbefinden hängen nicht nur von äußeren Umständen ab – sondern vor allem davon, welche Geschichten du dir selbst erzählst.
Mach deine Geschichte zu einer, in der du Möglichkeiten suchst und nutzt.
Weitergehen leicht gemacht:
Wenn du wissen möchtest, wie du deine persönlichen „geht nicht“-Glaubenssätze loslässt und stattdessen individuelle Lösungen findest, lade ich dich herzlich zu einem kostenlosen Kennenlerngespräch ein.
Hier findest du den Link